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Tiere in Höhlen

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Karstlehrpfad Kaltbrunnental-Brislachallmet

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In der Gegend von Basel und Laufen wurden bislang 48 verschiedene Höhlentiere nachgewiesen.
Betrachtet man die gefundenen Tiere genauer, stellt man fest, dass die meisten von ihnen nur Gäste in den Höhlen sind. Die wohl bekanntesten Höhlengäste sind die Fledermäuse, die die Höhlen als Schlafplätze und Winterquartier benutzen.
Die Tiere lassen sich gemäss ihrer Lebensweise in drei Höhlentiergruppen einteilen, in «Echte Höhlentiere», «Höhlenliebende Tiere» und «Höhlenfremde Tiere».
Nur fünf der gefundenen Tiere sind nach dieser Gruppierung «Echte Höhlentiere» und alle andern sind «Höhlenliebende Tiere».

Echte Höhlentiere (Troglobionte)
Diese Tiere leben ausschliesslich in den Höhlen und sind ausserhalb nicht lebensfähig, denn sie haben sich dem unterirdischen Lebensraum vollständig angepasst. Dies zeigt sich z.B. am Verlust der Hautpigmente, an teilweiser oder vollständiger Reduktion der Augen, Verlängerung der Tast- und Riechorgane und geringerer Vermehrungsrate als bei oberirdisch lebenden Arten. Diese Gruppe wird noch einmal unterteilt in stygobionte (wasserbewohnende) und terrestrische (landbewohnende) troglobionte Arten. Beispiele hierfür sind Krebse, Würmer, Springschwänze .
Grottenolme kommen nur in Slowenien und Kroatien vor.

Niphargus Höhlenflohkrebs Niphargus Die Höhlenflohkrebse ernähren sich meist räuberisch von den kleineren Bewohnern der Höhlen Foto Rémy Wenger
Doppelschwanz
Assel

Doppelschwanz (Campodea staphylinus)Foto Joe Botting

Höhlenwasserassel, (Asellus cavaticus) Foto Miriam Widmer

Fledermäuse der Region

Auch wenn Fledermäuse fliegen können, haben sie mit dem Menschen mehr gemeinsam als mit den Vögeln: Sie sind Säugetiere! Sie bringen lebende Junge zur Welt, die Mütter säugen ihre Jungen, der Körper der Fledermäuse ist dicht behaart.
Höhlen, Stollen und Spalten in Felswänden sind wichtige Lebensräume für viele der 30 einheimischen Fledermausarten.
Für die Jungenaufzucht sind Höhlen in der Schweiz zu kühl. Dafür bieten sie der Wasserfledermaus, dem Braunen Langohr, dem Grossen Mausohr und anderen Arten kühle, aber frostsichere Winterquartiere.
Alle einheimischen Fledermäuse ernähren sich von Insekten. Die nahrungsarme Zeit von November bis Februar überbrücken sie kühl und starr mit einem Winterschlaf.
Winterschlafende Fledermäuse leben auf Sparflamme von ihren Fettreserven. Kondensiert die hohe Luftfeuchtigkeit im Quartier auf ihrem Fell, wirken sie erst recht wie tot. Solche Fledermäuse sollten nie gestört werden: ein Aufwachen ist mit einem grossen Energieverlust verbunden, der infolge Nahrungsknappheit nicht wieder aufgeholt werden kann.

 

 

Höhlenliebende Tiere (Troglophile)
Diese Tiere leben nur zeitweise in den Höhlen oder in bestimmten eingangsnahen Regionen, denn sie lieben den Schutz, den die Höhlen und Spalten bieten, die gleichmässige Temperatur und die konstante hohe Luftfeuchtigkeit. Da die Anpassung an die absolute Dunkelheit nicht völlig ausgeprägt ist, verlassen einige Arten zur Nahrungsaufnahme oder zur Fortpflanzung die Höhle, bevölkern die noch hellen Eingangsregionen oder kommen nur zum Überwintern. Beispiele hierfür sind Arten von Fledermäusen, Spinnen, Vögeln, Mücken, Käfern, Schmetterlingen.

Cocon MeteMenardi
Z_Eule

Wie Lampions hängen die Kokons der Höhlen-spinne Metidae von der Höhlendecke Foto: J.V.W. Bäuchle

Die Spinne der Art Meta menardi ist in unserem Gebiet weit verbreitet Foto: Thomas Singeisen

Zackeneule, Scoliopterix libatrix (Nachtfalter) /Foto: J.V.W. Bäuchle>

weissrandFlmWeissrandfledermaus (Pipistrellus kuhlii)Foto: www.fledermaurschutz.ch

 

mopsFlm   mausohrFlm
Mopsfledermaus (Barbastella) Foto: Christophe Brossard   Grosses Mausohr (Myotis myotis)Foto: www.fledermaurschutz.ch

Höhlenfremde Tiere (Trogloxene)


Diese Tiere sind meist flüchtige Gäste im Eingangsbereich. Sie können nicht auf Dauer in Höhlen verweilen. Einige geraten nur zufällig in eine Höhle, z.B. durch einen Fall in eine Spalte oder einen Schacht, werden vom Wasser in die Höhle geschwemmt oder werden von anderen Tieren eingeschleppt. Sie können nicht lange überleben und sterben alsbald, somit gehören sie zum unterirdischen Lebenszyklus als Nahrung der beiden anderen Gruppen.

 

 
Salamander
  Kroete
 
Ein Feuersalamander, der in einen Höhlenschacht gestürzt ist (höhlenfremdes Tier) Foto: J.V.W. Bäuchle.
  Erdkröte in der Höhle von Réclère, Jura
(höhlenfremdes Tier)
. Foto: Patricia Huguenin

 

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